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Katze entlaufen – Was kann ich tun ?

Trotz aller Vorsicht erleben es viele Katzenbesitzer im Laufe ihres Lebens: eine Katze ist plötzlich verschwunden und taucht auch zu den gewohnten Futterzeiten nicht wieder auf. Um das geliebte Tier möglichst rasch wiederzufinden, ist es wichtig, schnell zu reagieren und planmäßig vorzugehen.

Wir haben einige Tipps für Sie zusammengestellt.

Prävention – Vorsicht ist besser als Nachsicht

• Katzensicheres Heim: Werden Katzen ausschließlich in der Wohnung gehalten, gilt es in erster Linie, das Heim ausbruchsicher zu gestalten. Gekippte Fenster sind lebensgefährlich und sollten prinzipiell immer mit speziellen Gittereinsätzen gesichert werden. Selbstgebaute oder angefertigte Gitter vor den Fenstern verhindern gerade in höheren Etagen schlimme Unfälle oder das Entlaufen der Tiere. Auch der Balkon sollte mit einem Katzennetz eingespannt werden. Ein Vorhang vor der Eingangstür kann als Sichtschutz und Barriere dienen.

 Chip/Registrierung: Um im Vermisstenfall die besten Chancen zu haben, ein Tier wiederzufinden, ist vor allem eines wichtig: die Tätowierung bzw. das Chippen und vor allem die Registrierung der Katze! Der Chip gewährleistet, dass die Besitzerangaben vollständig ermittelt werden können – vorausgesetzt das Tier wurde zuvor mit seiner Transpondernummer bei TASSO registriert: www.tasso.net.
Ein andere Möglichkeit ist die kostenlose Registrierung bei FINDEFIX, dem Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes: www.findefix.com
Außerdem sollte immer darauf geachtet werden, dass die hinterlegten Daten aktuell sind, d.h. Handynummer und Adresse sollten bei Wechsel oder Umzug ebenfalls geändert werden. 

• Kastration: Um zu vermeiden, dass eine Katze überhaupt erst entläuft, ist die Kastration eine wichtige Maßnahme, denn liebeslustige Katzen und erst recht Kater erweitern ihr Revier beträchtlich oder wechseln es sogar vollends, auf der Suche nach einem Partner. Für den Fall, dass das Tier tatsächlich entläuft, ist somit zudem gewährleistet, dass es sich nicht unkontrolliert fortpflanzen kann.

• Eingewöhnung: Nach einem Umzug sollten Katzen mindestens vier Wochen ausschließlich im Haus gehalten werden, bis sie die zunächst fremde Umgebung als ihr neues Zuhause wahrnehmen.

Richtiges Vorgehen bei der Suche

• Frühzeitig reagieren: Wichtig ist, möglichst rasch nach Verschwinden des Tieres zu reagieren. Der erste Schritt sollte daher immer sein, dass der Katze vertraute Personen die Umgebung und Nachbarschaft immer wieder abgehen und das Tier rufen. Am besten sucht man bei Sonnenauf- und -untergang, da Raubtiere in der Dämmerung am aktivsten sind und es früh morgens und abends stiller ist. Hierbei sollten alle Lieblingsplätze täglich immer wieder abgesucht werden – die Erfahrung hat gezeigt, dass Tiere sich häufig erst dann melden, wenn sie merken, dass sie sich ohne Hilfe nicht wieder befreien können (meist erst nach mehreren Tagen). Neben Rufen kann auch das Rascheln mit Futterdosen hilfreich sein.

 Tierheime kontaktieren: Informieren Sie die umliegenden Tierheime und Tierschutzvereine über Ihren Vermisstenfall. Gefundene oder gesichtete Tiere können so schneller zugeordnet werden. Es kann auch sinnvoll sein, Tierärzte und Tierkliniken zu kontaktieren.

• Nachbarn informieren: Bitten Sie Ihre Nachbarn, in sämtlichen Räumlichkeiten wie Garagen, Gartenhäusern, Kellern, Schuppen oder Scheunen nachzusehen und ggf. die Türen offen stehen zu lassen. In den meisten Fällen entlaufen Katzen nicht einfach (insbesondere Freigänger), sondern werden versehentlich eingesperrt, deshalb bitte klingeln und persönlich mit den Nachbarn sprechen, nur so merken Sie, wer sich evtl. im Urlaub befindet.

• Suchzettel aushängen: In der Nachbarschaft aufgehängte oder in Briefkästen eingeworfene Suchzettel oder -plakate können helfen, Ihre Katze schneller zu finden. Die Flyer können in den Straßen, an Bushaltestellen, an Supermärkten und Ladengeschäften (mit Einverständnis der Inhaber), bei Tierärzten und anderen öffentlichen Plätzen aufgehängt werden. Achten Sie dabei auf eine möglichst knappe, aber präzise Beschreibung des Aussehens und des Wesens Ihrer Katze sowie auf gut erkennbare Fotos. Bei TASSO können Sie kostenlos geeignete Suchzettel und -plakate für Ihr Tier bestellen, die Ihnen sehr schnell zugeschickt werden. In Klarsichtfolie gesteckt oder laminiert halten die Zettel bei schlechtem Wetter besser.

• Suchanzeige: Melden Sie Ihr Tier bei TASSO online als vermisst. Zusätzlich kann es hilfreich sein, in Regionalzeitungen oder Lokalblättern eine Anzeige zu veröffentlichen. Auch hier gilt: möglichst kurz, aber genau beschreiben. Ein Inserat sollte immer mehrfach in einem regelmäßigen Turnus erscheinen, damit man Sie auch kontaktieren kann, wenn man die Katze längere Zeit nach dem Lesen und ggf. Entsorgen der Zeitung gesehen hat. Von der Aussetzung einer Belohnung in solchen Anzeigen raten wir dringend ab. Viel zu oft werden aufgrund solcher Anreize makabre Scheinanrufe oder gar Erpressungen getätigt oder falsche Sichtungen weitergegeben.

• Bereitschaft: Halten Sie zu Hause einige Utensilien bereit, die Sie zum Einfangen Ihrer Katze benötigen. Falls ein Hinweis auf Sichtung Ihres Tieres kommt, können Sie so sofort losfahren und die Katze hoffentlich noch antreffen.

Der „Notfallkoffer“ sollte enthalten:

  • Katzentransportbox
  • Futter und Leckerlis zum Anlocken
  • Handschuhe, um Gestrüpp oder Unrat zu beseitigen
  • großes Handtuch, um die Katze besser einfangen oder bei Verletzungen sicherer transportieren zu können
  • Taschenlampe
  • Handy + die Telefonnummer der nächsten Tierklinik
  • Flasche Wasser und Schälchen
  • ggf. Rescue-Bachblüten-Tropfen
  • Suchzettel und Klebeband

Einfangen

Haben Sie Ihre Katze gefunden, kann es mitunter schwierig sein, sie wieder einzufangen. Manche Katzen verwildern regelrecht, insbesondere wenn sie lange verschwunden waren. Versuchen Sie in erster Linie, Ruhe zu bewahren! Die Katze spürt Ihre Nervosität und wird umso ruhiger und zutraulicher, je gelassener Sie selbst sind. Setzen Sie sich vorsichtig und langsam neben sie und locken Sie sie mit Futter. Dabei können Sie ruhig und leise mit ihr sprechen. Lässt sie sich streicheln und anfassen, können Sie sie in der Transportbox verstauen und mit nach Hause nehmen.

Bei offensichtlich verletzten Tieren sollte umgehend der Tierarzt oder ggf. eine Tierklinik aufgesucht werden!

Lässt sich die Katze nicht einfangen, können Tierheime oder örtliche Tierschutzvereine mit Futterfallen beim Einfangen helfen. Entscheidend ist auch hierbei, schnell zu reagieren, bevor die Katze möglicherweise an einen anderen Ort weiter zieht. Ist es nicht möglich, sofort eine Falle aufzustellen, sollten Sie das mitgebrachte Futter auslegen und in den kommenden Tagen immer wieder an die Fundstelle zurückkehren (am besten mehrmals täglich), um eine kleine Menge Futter auszulegen und das Tier so „anzufüttern“. Ist sie daran gewöhnt, an der gleichen Stelle gefüttert zu werden, ist das Einfangen mit der Falle häufig einfacher.

Einfangen – und nun ?

Ist Ihre Katze äußerlich unversehrt und in einem guten Allgemeinzustand, sollten Sie ihr umgehend frisches Wasser anbieten. War sie mehrere Tage bis Wochen unterwegs oder ist gar abgemagert, darf sie nicht sofort wieder normal fressen! Konsultieren Sie einen Tierarzt, um abzuklären, wie die Nahrungszufuhr wieder langsam gesteigert werden kann.

Eine verletzte oder geschwächte Katze gehört sofort in tierärztliche Behandlung!

Nicht selten entwickeln Katzen, die über mehrere Tage keine Nahrung finden, eine sog. „Hepatische Lipidose“ (Verfettung der Leber). Ein mögliches Symptom kann die Nahrungsverweigerung sein.  Bei einer Vermisstenzeit von mehr als einer Woche ist die Vorstellung bei einem Tierarzt prinzipiell zu empfehlen.

• Überhitzung: Entläuft eine Katze im Sommer, kann bei sehr hohen Außentemperaturen die Körpertemperatur gefährlich ansteigen, insbesondere wenn das Tier großem Stress ausgesetzt ist (z.B. durch Eingesperrtsein) und weder Wasser noch Nahrung aufnehmen konnte. Sollte Ihre Katze überhitzt sein, sollte sie sofort frisches Wasser zu trinken bekommen. Sie können auch versuchen, sie mit einem kalten Waschlappen zu kühlen (v. a. Pfotenballen, Ohren und Fell). Eine Überhitzung zeigt sich z. B. durch sehr heiße Ohren, Bewusstlosigkeit und Hecheln.

• Unterkühlung: Im Winter kann bei sehr niedrigen Außentemperaturen eine Unterkühlung eintreten. Mögliche Symptome sind sehr kalte Ohren/Pfotenballen, blasse Schleimhäute, Zittern und eingeschränkte, „steife“ Bewegungen. Die Katze sollte dann in eine Decke gehüllt und in einen mäßig warmen Raum, nicht aber direkt an die Heizung gebracht werden. Keinesfalls sollte die Katze mit einer Wärmflasche gewärmt werden. Es ist wichtig, die Körpertemperatur langsam zu steigern, da andernfalls Organe geschädigt werden können.

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